Die Konjunktur hat sich verschlechtert. Der Hochschulausbau in Nordrhein-Westfalen gerät ins Stocken. Die geplante Fläche der zweiten Baustufe wird 1977 für alle Gesamthochschulen erst halbiert, im Jahr 1982 ganz gestrichen. Das Bauvorhaben Gesamthochschule Paderborn hat im Ergebnis eine Reduzierung von 35 Prozent zu verkraften. Die junge Hochschule begleitet seitdem die Herausforderung, durch Umbaumaßnahmen und Umorganisation der Räume eine verbesserte Nutzungsstruktur der vorhandenen Gebäude zu erreichen. In den ersten zehn Jahren nach der Eröffnungsfeier werden die schon für die erste Baustufe geplanten Gebäude – die Halle IW und die Sportanlagen – nachträglich gebaut und zwei am Campus liegende Privathäuser übernommen. Mit der Verabschiedung der ersten eigenständigen Grundordnung vom 26. Mai 1983 kann die Gründungsphase als abgeschlossen betrachtet werden.
1980 IW-Halle
Die Halle für Ingenieurwissenschaften (IW) soll mit den Zentralgebäuden 1977 eröffnet werden. Doch die Fertigstellung verzögert sich und erst im Wintersemester 1980/81 können dort die ersten Übungen für Studierende der Maschinentechnik stattfinden.
1982 Sportanlagen (SP)
Am 14. August 1980 beginnen offiziell mit dem ersten Spatenstich die Bauarbeiten zu den Sportanlagen. Die Stadt Paderborn beteiligt sich an der Finanzierung. Anfang Juli 1982 werden die Anlagen eröffnet. Drei Jahre später, im Sommersemester 1985, wird als Anbau der Dreifachsporthalle das Sportinstitut fertiggestellt. Der Paderborner Unternehmer Heinz Nixdorf unterstützt die Entwicklung der Sportwissenschaft mit einer fünfjährigen Stiftungsprofessur für Sportmedizin. Daraufhin wird das Institut für Sportmedizin 1987 an die Sporthalle angebaut. Im August 1994 wird das Institutsgebäude erweitert und im September 2003 nochmals durch Aufstockung vergrößert.
1984 Villa (V)
Die 1962 errichtete Villa bezieht 1976 zunächst das Studentenwerk, Ende Mai 1980 dann die Bauleitung des Staatshochbauamts. Seit dem Wintersemester 1984/85 wird die Villa von der Universität genutzt. Aktuell befindet sich in dem Haus das „International Office“.
1984 Naturwissenschaftliches Chemikalienlager (NWL)
Ende 1982 beginnt der Bau des Naturwissenschaftlichen Chemikalienlagers (NWL), das am 9. März 1984 mit einer Nutzfläche von 170 Quadratmetern vom Fachbereich 13 Chemie und Chemietechnik übernommen wird.
1986 IW-Erweiterung
Im Juli 1984 erfolgen die ersten Arbeiten für die Erweiterung der Halle (IW2) mit Laboren und Werkstätten, die im Sommersemester 1986 von den Fachbereichen Maschinentechnik und Elektrotechnik bezogen werden.
1986 Silo (S)
Das ehemalige Getreidesilo wird seit Oktober 1976 vom Studentenwerk und seit Anfang der 1980er Jahre vom Fach Kunst genutzt. Das Wandgemälde an der Außenmauer mit dem künstlerischen Zitat von Raffaels „Schule von Athen“ wird von Prof. Dr. Hermann-Josef Keyenburg mit seinen Studierenden entworfen und 1982 realisiert. Seitdem wird es als Erkennungszeichen der Hochschule wahrgenommen. Nach zweijähriger Umbauzeit wird das Silo am 8. Dezember 1986 offiziell eingeweiht. Damit stehen für die Fächer Kunst und Textilgestaltung 1.600 Quadratmeter zur Verfügung.